Massive Preissenkungen in der Kfz – Versicherung durch vorsichtiges Fahren
Massive Preissenkungen könnten schon bald in der betrieblichen Kfz – Versicherung winken. Derzeit vorwiegend für den privaten Markt genutzt und in Deutschland zumindest geplant, ist nämlich ein völlig neuer Tarif: Dieser sieht vor, dass ein elektronisches Fahrtenbuch geführt wird, eine Aufgabe, die in betrieblichen PKW ohnehin zu erfüllen ist. Das kleine Gerät soll im Fahrzeug jede Beschleunigung, jedes Abbremsen und genauso Geschwindigkeitsübertretungen festhalten und diese Daten an Dritte übermitteln. Dabei werden auch Ort und Uhrzeit festgehalten. Ziel ist es, Fahrer, die besonders vorsichtig fahren, mit wesentlich günstigeren Beiträgen zur Kfz – Versicherung zu belohnen.
System für Deutschland geplant
In den USA werden entsprechende Tarife bereits angeboten. Der US – Versicherungskonzern AIG will das System ebenfalls in Deutschland einführen. Dafür arbeitet man mit Vodafone zusammen. Bereits in drei Monaten sollen die Tarife, die nach dem Fahrverhalten des Fahrers berechnet werden, außerhalb von Nordamerika vorgestellt werden. Die Geräte, die für die Aufzeichnung verantwortlich sind, werden mit Chips ausgestattet, die denen im Mobiltelefon ähneln. Über das Handynetz werden die Daten an den Versicherer übermittelt, der die Daten auswertet.
In den USA sind bei entsprechenden Tarifen bereits Nachlässe von bis zu 50 Prozent möglich. In Deutschland sind ähnliche Werte zu erwarten. Allerdings bremst man den Enthusiasmus gleich wieder, da die Abzüge geringer ausfallen dürften, weil hierzulande ohnehin geringere Beiträge für die Kfz – Versicherung gelten.
Zahlreiche Kritiker
Andererseits gibt es auch zahlreiche Kritiker, vor allem aus dem Bereich des Datenschutzes. Demzufolge müssten Autofahrer genau darüber aufgeklärt werden, welche Daten konkret festgehalten und übermittelt würden. Andererseits sind Halter und Fahrer eines Fahrzeugs, insbesondere bei betrieblichen Fahrzeugen, nicht immer identisch miteinander. Jeder neue Fahrer müsse deshalb vor Fahrtantritt aus Datenschutzgründen über das installierte Gerät intensiv informiert werden. Zudem bezweifelt man, dass ein einmaliges, abruptes Abbremsen auf einen gefährlichen Fahrstil hinweise. Mitunter erfordere die Verkehrssituation dies und sei deshalb sogar als sicheres Fahrverhalten einzustufen.