Was ist in der Berufshaftpflicht abgedeckt?
Wer freiberuflich tätig ist, der nimmt große Risiken auf sich. Gerade wer Unternehmen und Privatpersonen berät, steht oft in der Haftung. Bei Fehlern droht dann ein Schadenersatzanspruch, der mitunter existenzbedrohend sein kann. Aus diesem Grund ergibt es Sinn, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen. In diesem Beitrag klären wir, welche Personengruppen eine solche abschließen sollten. Und: Wann springt diese überhaupt ein?
Berufshaftpflichtversicherung: Wann ist sie essenziell?
Steuerberater, Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer sind dazu verpflichtet, sich abzusichern – dies gibt der entsprechende Berufsverband vor. Kein Wunder, denn diese Tätigkeiten bergen ein großes Risiko für den Endkunden, der abgesichert werden muss. Was geschieht etwa, wenn eine fehlerhafte Steuererklärung zu hohen Nachforderungen führt? Der Berater macht sich in diesem Fall schuldig und muss zahlen. Aber selbst wenn keine gesetzliche Verpflichtung besteht, sollten alle Beratertätigkeiten durch eine Berufshaftpflichtversicherung abgesichert werden. Auch kleinere Vermögensschäden können eine unerfreuliche Gesamtwirkung entfalten, die gerade Berufsanfängern gefährlich werden kann.
Die Berufshaftpflicht ist keine Betriebshaftpflicht!
Angestellte sind über die Betriebshaftpflicht versichert. Diese sichert „Vermögensfolgeschäden“ ab – also zum Beispiel ein Arbeitsausfall aufgrund eines Unfalls. Bei der Berufshaftpflicht erstreckt sich der Versicherungsschutz über bei Dritten entstandene direkte Vermögensschäden. Diese können entstehen, wenn inkorrekt beraten wurde oder eine Deadline unverschuldet (z. B. durch Krankheit) nicht eingehalten werden konnte. Auch Berechnungs- und Bewertungsfehler haben oft schwerwiegende Konsequenzen für Kunden. Die Folge: Ein Vermögensschaden, der ausgeglichen werden muss. Dies geschieht im besten Fall durch die Versicherung des Verursachers.
Wie findet man eine passende Berufshaftpflichtversicherung?
In vielen Branchen ist der Abschluss einer Berufshaftpflicht sehr zu empfehlen. Nicht jeder Beruf erfordert jedoch eine hohe Versicherungssumme. Diese muss im Rahmen einer Beratung individuell auf den Versicherungsnehmer zugeschnitten werden. Wird der Tätigkeitsbereich erweitert, wird die Police einfach angepasst. Je höher die Versicherungssumme ist, desto höher gestalten sich auch die monatlichen Kosten.
Trotzdem ist es sinnvoll, über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbetrag hinauszugehen. Jedenfalls dann, wenn man nach einer Risikobewertung zu dem Schluss kommt, dass eine höhere Versicherungssumme nötig ist, um alle Eventualitäten abzudecken.
In der Praxis kommt es selten vor, dass katastrophale Ereignisse eintreten, welche die wirtschaftliche Existenz bedrohen. Doch wenn sie eintreten, sind die Folgen ebenso dramatisch. Wer gut abgesichert sein möchte und Geld sparen will, der schließt die Betriebshaftpflichtversicherung gleich mit ab. Diese lässt sich oft als Zusatzpaket buchen – zu einem geringeren Preis.
Fazit – darum ist eine Berufshaftpflicht wichtig!
Wie wir gesehen haben, ist eine Versicherung von Sach- und Personenschäden nicht ausreichend. Vermögensschäden beim Kunden entstehen gerade bei Selbstständigen schnell. Wer noch nicht allzu lange seiner freiberuflichen Tätigkeit nachgeht, dem unterlaufen häufiger Fehler. Diese können schnell existenzbedrohend sein. Um zu ihrem Recht zu kommen, wird oft Klage erhoben. Spätestens jetzt wünscht man sich, von einer Berufshaftpflichtversicherung unterstützt zu werden.
Es ist verständlich, dass für etliche Berufsgruppen der Abschluss einer entsprechenden Police Pflicht ist. Im Endeffekt sollte aber jeder eigenverantwortlich handelnder Mensch sich für alle Eventualitäten absichern. Wird dies unterlassen, kann es schnell zu existenzbedrohenden Situationen kommen – das muss nicht sein!