
Elementarschäden 2026: Starkregen, Hochwasser, Rückstau und Hagel treffen immer häufiger auch Gewerbebetriebe
Starkregen, Hochwasser und Hagel verursachen seit Jahren Schäden in Milliardenhöhe – auch bei Betrieben fernab klassischer Hochwassergebiete.
Trotzdem fehlt in vielen gewerblichen Versicherungen nach wie vor der Schutz gegen sogenannte Elementargefahren.
Das Risiko: Ein einziger Starkregen kann genügen, um Produktion, Lager oder Büro für Wochen stillzulegen.
2026 verschärft sich die Lage: Versicherer passen ihre Risikomodelle an, viele Regionen werden in neue Gefahrenzonen eingestuft,
und ohne Präventionsnachweise drohen höhere Selbstbehalte oder Ablehnungen.
Wer jetzt reagiert, kann nicht nur Schäden vermeiden, sondern auch Prämien stabil halten.
Warum viele Unternehmen immer noch ohne Elementarschutz dastehen
Die meisten Betriebe verlassen sich auf ihre Inhaltsversicherung
oder Betriebshaftpflicht – beide decken jedoch in der Regel keine Naturereignisse ab.
Selbst wer glaubt, abgesichert zu sein, findet im Kleingedruckten häufig Ausschlüsse:
Überschwemmung, Erdfall, Rückstau oder Schneedruck sind oft nur durch Zusatzbausteine oder Spezialtarife versicherbar.
Bei Privatkunden liegt die Quote inzwischen über 60 % – Betriebe hinken also hinterher.
Die häufigsten Elementargefahren und was sie anrichten
| Gefahr | Beispielhafte Schäden | Empfohlene Deckung |
|---|---|---|
| Starkregen / Hochwasser | Überflutete Produktionshallen, zerstörte Lagerware, Kurzschlüsse in der Elektrik | Elementarbaustein zur Inhaltsversicherung, ggf. mit Zusatz für Außenlager und Technik |
| Rückstau | Abwasser drückt in Keller, IT-Technik zerstört, Maschinen stillgelegt | Spezielle Rückstaudeckung mit baulichen Schutzmaßnahmen (Rückstauklappen, Dichtungen) |
| Hagel / Sturm | Glasschäden, zerstörte Fassaden, Dach und Solaranlagen beschädigt | Standardmäßig versichert – aber prüfen, ob Photovoltaik oder Außenanlagen eingeschlossen sind |
| Erdfall / Erdsenkung | Risse in Bodenplatte, Gebäudeschäden, Produktionsausfall | Sonderdeckung mit Gutachtenpflicht, häufig Sublimits und Wartezeiten |
| Schneedruck / Lawinen | Dachlast, Einsturz, Maschinenstillstand | In Bergregionen fast Pflicht – bauliche Nachweise können Prämien senken |
Versicherungsmarkt 2026: Höhere Anforderungen, mehr Eigenverantwortung
Die Versicherer haben aus den Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre gelernt:
Viele Anbieter verlangen heute Präventionsnachweise, z. B. Rückstauklappen,
Lagerungshöhen über Flutlinie oder Notfallkonzepte. Ohne diese Unterlagen droht eine Ablehnung oder höhere Selbstbeteiligung.
Parallel werden neue Tarife eingeführt, die risikobasierte Prämien nach ZÜRS-Zonen oder Standortdaten berechnen.
Gewerbegebäude mit dokumentiertem Schutz erhalten dabei deutliche Beitragsvorteile.
jährliche Risikoaudits ein – inklusive Bonus-/Malus-System. Prävention zahlt sich damit erstmals spürbar in Euro aus.
Warum Betriebsunterbrechung zur Pflicht wird
Nach einem Unwetter dauert es oft Wochen oder Monate, bis der Betrieb wieder anlaufen kann.
Maschinen müssen ersetzt, Lieferanten informiert und Aufträge neu geplant werden.
Die größte Gefahr ist nicht der Sachschaden, sondern der Ertragsausfall.
Die Ertragsausfallversicherung (oft BU oder BUZ genannt) ergänzt die Inhaltsversicherung
und zahlt bei Betriebsstillstand alle weiterlaufenden Kosten – vom Lohn über Miete bis zur Ersatzproduktion.
Was die Prämien 2026 beeinflusst
- Region & Risikozone: Nähe zu Flüssen, Gefälle, Kanalnetz-Kapazität.
- Gebäudestandard: Rückstausicherung, Abdichtungen, Dachform, Geländeprofil.
- Vorsorge & Dokumentation: Nachweise, Wartung, Protokolle – verbessert Annahmequote.
- Versicherungssumme: Vollwertdeckung empfohlen; Teilwertdeckung führt im Schadenfall zu Kürzungen.
- Schadenhistorie: Häufige Vorschäden führen zu SB-Erhöhung oder Ausschlüssen.
Praxis-Checkliste: Elementarschutz prüfen
| Frage | Handlungsbedarf | Maßnahme |
|---|---|---|
| Ist der Elementarbaustein in Ihrer Inhaltsversicherung eingeschlossen? | Hoch | Prüfung über Makler / Vergleichsrechner durchführen |
| Gibt es Nachweise für Präventionsmaßnahmen (Rückstauklappen, Hochwasserschutz)? | Mittel | Nachrüstung & Dokumentation einreichen; verbessert Annahme und Preis |
| Ist die Betriebsunterbrechung korrekt mitversichert? | Hoch | BU-Summe regelmäßig an aktuelle Fixkosten anpassen |
| Gibt es Sublimits für Technik oder Außenlager? | Hoch | Sublimits prüfen und erhöhen, falls unzureichend |
| Sind PV-Anlagen und Ladesäulen eingeschlossen? | Mittel | Elektronik- oder Gebäudeversicherung erweitern |
Praxisbeispiel
Ein Druckereibetrieb in Bayern erlitt im Sommer 2025 nach Starkregen Schäden von 180.000 € –
versichert waren nur Sturm und Feuer. Nach Erweiterung des Vertrags um Elementar- und BU-Baustein
wurden Rückstausicherungen eingebaut, und Lagerware ins Obergeschoss verlegt.
Beim nächsten Unwetter 2026 blieb der Betrieb trocken – und die Prämie stabil.
Fazit: Jetzt handeln statt hoffen
Elementarschäden sind kein seltenes Ereignis mehr, sondern betriebliche Realität.
Wer seine Policen prüft, Prävention dokumentiert und Deckungen aktualisiert,
schützt Liquidität und sichert die Existenz im Katastrophenfall.
Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, bestehende Verträge auf den Prüfstand zu stellen.
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